20.02.2016

Hauptstadt im Berlinale-Fieber: eco fordert Modernisierung der Filmförderung

  • eco fordert moderne und nachhaltig strukturierte Filmförderung
  • eco Umfrage: 42% der Befragten sagen, Filmförderung muss digitale Medien miteinbeziehen
  • Gutachten beweist: vorhandene Fördermittel sind ausreichend

Momentan befindet sich die deutsche Hauptstadt im Berlinale-Fieber und feiert eines der weltweit wichtigsten Festivals der Filmbranche. Bei der 66. Berlinale ging in diesem Jahr allerdings nur ein einziger deutscher Film in den offiziellen Wettbewerb um den Goldenen Bären, deren Verleihung heute Abend stattfindet. Stellt sich die Frage wie effizient aktuell die Filmwirtschaft made in Germany finanziell unterstützt wird. Angesichts der bevorstehenden Novellierung des Filmförderungsgesetzes fordert eco daher eine Reform und Modernisierung der aktuellen Förderabgabe: „Wir brauchen eine moderne und nachhaltig strukturierte Filmförderung der Zukunft, die sich in das Zeitalter der Digitalisierung eingliedert und aktuelle Fördermittel effektiv ausschöpft, damit Deutschland in den nächsten Jahren wieder in der ersten Reihe der Nominierten sitzt, wenn es um das Kultur- und Wirtschaftsgut Film geht,“ sagt Oliver Süme, eco Vorstand für Politik & Recht.

eco Umfrage: Filmförderung muss digitale Medien miteinbeziehen

Laut einer aktuellen repräsentativen Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag von eco e.V. durchgeführt hat, halten 42% der Befragten die strikte Bindung der Filmförderung an das Kino im Zeitalter der Digitalisierung für nicht mehr zeitgemäß und befürworten eine Erweiterung beispielsweise auf digitale Medien. Die Bedeutsamkeit einer Filmförderung generell ist nach Meinung der Öffentlichkeit sinnvoll, sie sollte aber ökonomisch und effizient sein, sagt mit 31% ein großer Teil der Befragten.

Gutachten beweist: vorhandene Fördermittel sind ausreichend

Dass die vorhandenen Mittel vollkommen ausreichen würden für eine effiziente Filmförderung, wenn ihre Vergabe besser organisiert wäre, belegt Prof. Wiedemann, ehemaliger Präsident der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, im Rahmen eines Gutachtens. Das Gutachten zur Evaluierung der Filmförderung beweist die Überproduktion an deutschen Filmen und zeigt eine „Überförderung“ von wirtschaftlich nicht erfolgreichen Projekten. „Statt einer Ausweitung der Abgaben könnten strukturelle Neuerungen viel effizienter sein. Als eine Option sollten neue Plattformen wie zum Beispiel Streaming-Dienste im Internet Berücksichtigung finden. In Zeiten der täglich voranschreitenden Digitalisierung muss es eine echte Alternative zum traditionellen Kino geben, insbesondere um die jüngere Zielgruppen zu erreichen“, sagt eco Vorstand Oliver Süme.

Eine Infografik zur Umfrage finden Sie hier zum Download. Das Gutachten zur „Evaluierung der Filmförderung im Rahmen des Filmförderungsgesetzes (FFG)“ ist ebenfalls online verfügbar.