14.03.2025

Impulspapier Mobility: Weichenstellung über kommende Legislaturperiode hinaus gefordert

Am 23. Februar 2025 hat Deutschland gewählt und inzwischen deutet alles auf eine Große Koalition zwischen CDU und SPD hin. Die Ergebnisse der Koalitionsverhandlungen werden maßgeblich über die verkehrspolitische Zukunft Deutschlands entscheiden. Mobilität ist ein langfristiges Thema, das die gesamte Gesellschaft betrifft. Daher plädiert der Beirat der Kompetenzgruppe Mobility des eco – Verbandes der Internetwirtschaft e.V. für klare Weichenstellungen der kommenden Bundesregierung, um die Mobilität von morgen digital, nachhaltig und innovationsgetrieben zu sichern.

Deutschland steht vor einer doppelten Herausforderung: Die Verkehrswende muss nachhaltig und klimafreundlich gestaltet werden, während gleichzeitig digitale Innovationen wie Künstliche Intelligenz (KI), vernetzte Fahrzeuge und automatisierte Mobilitätsdienste gefördert werden müssen. „Mobilität ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, das nicht von Legislatur zu Legislatur gedacht werden darf. Wir brauchen eine ganzheitliche Strategie, die Innovation, Klimaschutz und digitale Infrastruktur zusammendenkt“, erklärt Juan I. Hahn, Leiter der Kompetenzgruppe Mobility im eco Verband.

Zukunftsfähige Mobilität braucht eine ganzheitliche Strategie

Die nächste Bundesregierung muss daher Rahmenbedingungen schaffen, die über die Legislaturperiode hinaus Investitionen und Innovationen ermöglichen. Besonders relevant sind der Ausbau digitaler Infrastrukturen, die Stärkung datengetriebener Geschäftsmodelle sowie ein regulatorisches Umfeld, das Innovationen nicht ausbremst, sondern fördert. Zudem müssen langfristige Infrastrukturthemen wie Mobilität über die Amtszeit einer Regierung hinaus ganzheitlich konzipiert werden um nachhaltige Fortschritte zu erzielen. Hierzu zählen insbesondere die europaweite Harmonisierung von Standards für vernetzte Mobilität, um einheitliche Vorschriften für Datenverarbeitung, Interopreabilität und Sicherheit zu schaffen. Diese erleichtern den internationalen Verkehr und fördern Innovationen. Ebenso entscheidend ist der Aufbau einer resilienten, nachhaltigen digitalen Infrastruktur durch Investitionen in leistungsfähige Rechenzentren, 5G-Netze und Datenräume, die die Grundlage für intelligente Verkehrssysteme bilden. Schließlich ist die Förderung autonomer Mobilität und emissionsfreier Antriebe essenziell, um nachhaltige Mobilitätsformen langfristig zu etablieren. Dies erfordert kontinuierliche Forschung, klare rechtliche Rahmenbedingungen und gezielte Investitionen in emissionsfreie Technologien.

Datengetriebene Geschäftsmodelle stärken

Die scheidende Bundesregierung hat bereits Maßnahmen zur Förderung der Elektromobilität und des Ausbaus digitaler Infrastrukturen avisiert. Dies Vorhaben müssen nun weiter konsequent vorangetrieben werden. Gleichzeitig sind weitere zentrale Aspekte erforderlich, um Deutschlands und Europas Wettbewerbsfähigkeit im Mobilitätssektor nachhaltig zu sichern. „Dazu zählen insbesondere die europaweite Harmonisierung von Standards für vernetzte Mobilität und die Förderung software-definierter Fahrzeuge, die bislang nicht ausreichend adressiert wurden“, so Hahn. „Ebenso wichtig ist die gezielte Stärkung datengetriebener Geschäftsmodelle sowie die Schaffung eines regulatorischen Umfelds, das Innovationen aktiv unterstützt. Der eco Verband steht bereit, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft bei der Gestaltung einer europaweit abgestimmten, zukunftsfähigen Mobilitätslandschaft zu unterstützen.“

Konkrete Handlungsempfehlungen an die nächste Bundesregierung:

  • KI und Datennutzung gezielt fördern: Ein klarer Rechtsrahmen für die Nutzung von Fahrzeuggenerierten- und Mobilitätsdaten ist essenziell, um Innovationen und Wettbewerb zu ermöglichen. Die Harmonisierung des EU Data Act, Data Governance Act und des Mobilitätsdatengesetzes müssen zügig umgesetzt werden.
  • Nachhaltige Wertschöpfungsketten stärken: Digitale Technologien müssen gezielt eingesetzt werden, um ressourceneffiziente Lieferketten, Kreislaufwirtschaft und Batterie-Recyclingstrategien zu optimieren.
  • Software-definierte Fahrzeuge und Halbleiterförderung vorantreiben: Die EU muss in strategische Technologien wie Halbleiter, Sensorik und KI-Chips investieren, um Europas Innovationsführerschaft im Automobilsektor zu sichern.
  • Autonome und vernetzte Mobilität ermöglichen: Rechtssicherheit für Pilotprojekte, einheitliche Standards für V2X-Kommunikation und Investitionen in Testzonen sind essenziell für die Skalierung autonomer Mobilitätslösungen.
  • Fachkräftemangel aktiv bekämpfen: Europäische Weiterbildungsinitiativen und Qualifizierungsprogramme für Daten-, KI- und Cybersecurity-Know-how sind notwendig, um den wachsenden Bedarf an Fachkräften zu decken.
  • Cybersecurity und Verbraucherschutz stärken: Einheitliche europäische Vorgaben für Datensicherheit und Datenschutz müssen geschaffen werden, um Vertrauen in digitale Mobilitätsdienste zu gewährleisten.
  • Digitale Infrastrukturen und europäische Souveränität ausbauen: Investitionen in 5G, GAIA-X und europäische Datenräume sind erforderlich, um Innovationen im Mobilitätsökosystem langfristig zu ermöglichen.

Das vollständige Impulspapier steht hier zum Download bereit.

 

 

 

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