Die Europäische Kommission hat heute ihren Vorschlag zur Regulierung von KI-Technologien vorgelegt. eco – Verband der Internetwirtschaft e.V. begrüßt, dass Brüssel darin von einer pauschalen Überregulierung Künstlicher Intelligenz absieht und stattdessen einen Fokus auf die KI-Regulierung in Hochrisikoanwendungen setzt. Hierzu zählen beispielsweise der Einsatz von KI in Fahrzeugen, Landwirtschaftsmaschinen sowie auch biometrische Verfahren und Strafverfolgungen.
Damit ermöglicht die Europäische Kommission weitere Innovationen und Entwicklungschancen im Technologiefeld, die sich allein in Deutschland bis 2025 auf ein Gesamtpotenzial von rund 488 Milliarden belaufen könnten, so das Ergebnis einer gemeinsamen Studie von eco und Arthur D. Little, unterstützt vom Vodafone Institut.
Dazu sagt ecos Vorstandsvorsitzender Oliver Süme:
„Die EU-Kommission hat mit ihrem Regierungsvorschlag heute einen wichtigen Grundstein für die rechtssichere Anwendung von KI-Technologien gelegt. Das macht Künstliche Intelligenz als eher abstraktes Technologiefeld wohl gerade für kleine und mittelständische Unternehmen sehr viel greifbarer: KI rückt von der Zukunft in die Gegenwart und wird sich positiv auf unser Gemeinwohl und nahezu alle Wirtschaftsbereiche auswirken. Diese Chancen müssen wir jetzt und nicht Morgen nutzen.“
eco Studie: Von KI profitieren alle Branchen, besonders Industrie 4.0
Eine Studie, die der eco Verband gemeinsam mit Arthur D. Little und mit Unterstützung des Vodafone Instituts 2019 veröffentlicht hat, bestätigt diese Hebelwirkung. Wird KI in Deutschland flächendeckend eingesetzt, ist ein Wachstum des Bruttoinlandsproduktes von über 13 Prozent bis 2025 (im Vergleich zu 2019) möglich.
Das entspricht einem Gesamtpotenzial von rund 488 Milliarden Euro. Davon entfallen rund 70 Prozent auf Kosteneinsparungen und etwa 30 Prozent auf Umsatzpotenziale für alle Branchen. Besondere Chancen bestehen hierbei für die Industrie 4.0: Mit etwas über 50 Prozent (182,5 Mrd. EUR) steckt das größte Kosteneinsparpotenzial in der Unterstützung der Produktion durch KI.
Süme: Hohe Standards bei KI-Einsatz in der Biometrie zwingend erforderlich
Gleichzeitig unterstreicht der eco Vorstandsvorsitzende, dass für Hochrisikoanwendungen strengere Regulierungen gelten sollten. Süme: „Vor allem beim Einsatz von KI in der Biometrie müssen hohe Standards gelten, die den Schutz der Persönlichkeitsrechte angemessen berücksichtigen. Hohe Anforderungen und Rechtsschranken sind hier zwingend erforderlich, wenn der Eindruck vermieden werden soll, dass KI zur Massenüberwachung genutzt werden könnte. Hier sollte in den parlamentarischen Beratungen darauf geachtet werden, dass diese Maßgabe weiter gilt. Die Leitplanken für den vertrauensvollen Einsatz und die Akzeptanz von KI stehen auf jeden Fall.“