- KI ‚made in Germany‘ braucht leistungsfähige digitale Infrastrukturen
- Civey-Umfrage belegt große Unsicherheit der Bevölkerung beim Thema KI
- eco-Leitlinienpapier fordert marktgerechte Regulierungsmechanismen sowie Transparenz und Bildungsoffensive
Künstliche Intelligenz (KI) ist eine entscheidende Zukunftstechnologie und ein wichtiger Markt für den Digitalstandort Deutschland. Deutschland gilt zwar aktuell noch als führend im Bereich KI-Forschung, tut sich aber im Vergleich zu China und den USA schwer, konkrete Technologien und Anwendungen auf den Markt zu bringen. Um dieses wichtige Technologiefeld zu besetzen und KI zur Kernkompetenz der deutschen Wirtschaft zu machen, braucht es aus Sicht von eco – Verband der Internetwirtschaft eine ganzheitliche KI-Strategie, die neben gezielter Forschung und Entwicklung auch auf leistungsfähige digitale Infrastrukturen setzt und die gesellschaftliche Akzeptanz für KI-Technologien fördert.
„Drei Milliarden Euro für KI-Forschung schaffen eine gute Grundlage, helfen uns aber nicht weiter, wenn wir die Ergebnisse und Entwicklungen nicht auf die Straße und in den Markt bekommen“, sagt eco Vorstandsvorsitzender Oliver Süme mit Blick auf die für morgen erwartete KI-Strategie der Bundesregierung.
KI ‚made in Germany‘ braucht leistungsfähige digitale Infrastrukturen
Dazu bedarf es aus Sicht des Verbands vor allem auch eines verlässlichen und angemessenen Rahmens für den Einsatz von KI. Dieser müsse auf innovationsfreundliche und marktgerechte Regulierungsmechanismen setzen und den Einsatz von KI in verschiedenen Wirtschaftszweigen fördern und unterstützen. „Deutschland sollte seine Stärken stärken und insbesondere die Perspektive der Anwendung KI-Technologie für Cybersecurity für die Detektion von Anomalien im Netzverkehr weiter ausbauen und so die immer wichtiger werdende IT-Sicherheit stärken“, so Süme.
Hinzu komme eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Rechenzentren und andere Betreiber digitaler Infrastrukturen in Deutschland, die das Rückgrat verlässlicher KI Anwendungen bildeten und auch von der Politik endlich als solches anerkannt werden müssten. „Bildung, Forschung, innovative industrielle Fertigung sowie leistungsfähige digitale Infrastrukturen sind die vier Pfeiler eines starken Ökosystems, das verlässliche und sichere KI-Anwendungen auf den Markt bringt und unsere digitale Souveränität in diesem wichtigen Technologiebereich langfristig sichern kann“, so Süme.
Im Sinne eines europäischen digitalen Binnenmarkt wäre auch eine Synchronisation der deutschen KI Strategie mit den europäischen Ansätzen mehr als wünschenswert.
Civey-Umfrage belegt große Unsicherheit der Bevölkerung beim Thema KI
Ein zweiter wichtiger Erfolgsfaktor für KI ist laut eco die gezielte Förderung von Vertrauen und Akzeptanz in der Bevölkerung für KI-Technologien. Aktuell begegnen weite Teile der Bevölkerung dem Thema KI mit großer Skepsis wie auch eine neue repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag von eco bestätigt. Demnach gehen 44 Prozent der Befragten davon aus, dass KI die Gesellschaft negativ bzw. „eher negativ“ verändern wird, lediglich 29,5% rechnen mit positiven oder „eher positiven“ Veränderungen. Dieses negative Bild basiert allerdings auch auf fehlenden Erfahrungen mit KI-Technologien wie die Umfrage ebenfalls zeigt: So geben rund drei Viertel (73.4%) der Befragten an, selber noch keine KI-Technologien wie beispielsweise Sprachassistenzsysteme genutzt zu haben. „Wissen schafft Akzeptanz. Die Vermittlung von Basiswissen zu Systemen und Methoden Künstlicher Intelligenz muss Teil des allgemeinen öffentlichen Bildungsauftrags werden“, fordert Oliver Süme. Hier seien Anbieter und Betreiber von Systemen Künstlicher Intelligenz gleichermaßen gefragt wie die Politik. In diesem Rahmen müsse die Politik auch dem Schutz von Geschäftsgeheimnissen und personenbezogenen Daten Rechnung tragen und falls nötig neue Mechanismen für die Analyse und Bewertung der Arbeit Künstlicher Intelligenz entwickeln. „Die Entwicklung von KI Anwendungen und Systemen nach hohen ethischen und datenschutzkonformen Standards könne für Deutschland und Europa einen Wettbewerbsvorteil darstellen“ so Süme.
eco-Leitlinienpapier fordert marktgerechte Regulierungsmechanismen sowie Transparenz und Bildungsoffensive
Diese und weitere Forderungen finden sich in einem neuen Leitlinien-Papier, das eco zum Thema KI jetzt veröffentlicht hat.
Das vollständige Leitlinienpapier zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz finden Sie online unter: http://go.eco.de/ki_leitlinien.