05.09.2018

Smart Home braucht Sicherheit und Bandbreite

  • eco Verband zieht Bilanz zur IFA
  • Security-by-Design ist Voraussetzung für den Erfolg von Smart Home
  • Politische Weichenstellungen für Breitbandausbau entscheidend für internationale Wettbewerbsfähigkeit im Bereich Smart Home

Die IT-Sicherheit im Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) hat laut einer aktuellen Expertenbefragung eine hohe Priorität. Sie ist entscheidend für den Markterfolg der auf der IFA präsentierten Smart Home Innovationen, erklärte der eco Verband anlässlich der IFA in Berlin. Dies belegt eine aktuelle Studie zum Thema.1 Dabei ist die wachsende Durchdringung der deutschen Haushalte mit Smart-Home-Services der Treiber einer breiten gesellschaftlichen Digitalisierung, deren Basis Sicherheit und Vertrauen bilden. Laut der Studie „Der deutsche Smart-Home-Markt 2017-2022. Zahlen und Fakten“ vom eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. und Arthur D. Little liegt die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate in den kommenden vier Jahren bei 26,4 Prozent. Die höchsten Umsätze werden dann in den beiden Marktsegmenten Energiemanagement mit 1,3 Milliarden Euro und Licht- und Fenstersteuerung mit 1,2 Milliarden Euro generiert. Der Markt für Unterhaltungselektronik wächst bis 2022 durchschnittlich 21,8 Prozent pro Jahr. Insgesamt sechs Segmente untersucht die Studie.

Sprachassistenten schaffen Smart Home Ökosysteme

Ob Haushaltsgeräte, Sicherheit und Zugangskontrolle, Unterhaltung oder Gesundheit und betreutes Wohnen: Der größte Nutzen entsteht, wenn unterschiedliche Systeme in einem Smart Home Ökosystem zusammengefügt werden und sich dort zentral steuern lassen. „Im Smart Home sind alle Geräte im und ums Haus vernetzt und interagieren intelligent“, sagt eco Geschäftsführer Harald A. Summa. „Das Internet bildet dafür die Grundlage, denn es verbindet die Geräte miteinander und ermöglicht ihnen den Datenaustausch. Die Intelligenz hingegen entsteht durch die Analyse von Nutzungsdaten und die Kombination mit Kontextdaten zur Verbesserung der Funktionalität und Steigerung der Bedienerfreundlichkeit.“

Sprachassistenten ermöglichen es, verschiedene Smart Home-Anwendungen zu steuern, sie werden zu zentralen Bestandteilen des smarten Zuhauses. „Alexa oder Google Home kombinieren künstliche Intelligenz und fortgeschrittene Spracherkennung, integriert in häusliche Geräte wie Waschmaschinen, Kühlschränke oder Überwachungsanlagen“, so Summa weiter.

Bandbreiten sind für Smart Home Wettbewerbsfaktor

Allerdings bedarf es dazu noch erheblicher Investitionsanstrengungen in eine digitale Infrastruktur. „Die rasante Entwicklung des Smart Home-Markts zeigt eindrücklich, wie stark die Anforderungen an die digitalen Infrastrukturen in Deutschland wachsen. Um dem auch zukünftig gerecht zu werden, braucht es jetzt die richtigen politischen Weichenstellungen und Investitionen in das Gesamt-Ökosystem digitaler Infrastrukturen“, ergänzt Dr. Belá Waldhauser, CEO Telehouse/KDDI Deutschland GmbH und Sprecher der Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland.

Auch im Vergleich mit anderen EU-Ländern fristen beispielsweise Glasfaseranschlüsse in Deutschland ein Nischendasein mit einem Marktanteil im niedrigen einstelligen Bereich. Das ist bedenklich, da der flächendeckende Glasfaserausbau auch beim künftigen Ausbau des mobilen Internets mit 5G-Technologie eine Grundvoraussetzung ist. „Deutschland droht hier mittelfristig in’s Hintertreffen zu geraten“, sagt Waldhauser.

1 Studie IT-Sicherheit des eco – Verbands der Internetwirtschaft e. V.

Mehr Informationen zur Studie von ADL und eco zum Thema Smart Home finden Sie hier

Studie von eco und ADL: Smart-Home-Umsätze verdreifachen sich bis 2022 auf 4,3 Milliarden Euro