Funktionierende und leistungsfähige digitale Infrastrukturen sind die Basis für eine gelingende digitale Transformation in Deutschland. Gerade das bevölkerungsreiche Nordrhein-Westfalen, das wirtschaftlich nach wie vor stark vom Strukturwandel nach dem Ende der Montanindustrie geprägt ist, braucht flächendeckend starke Netze um als Wirtschaftsstandort wettbewerbsfähig zu sein. Bislang verfügen in NRW lediglich sieben Prozent der Haushalte über Glasfaseranschlüsse, vor insgesamt zehn Prozent der Adressen liegt Glasfaser bereits in der Straße. Doch der Ausbau eines leistungsfähigen Gigabitnetzes ist hier nur eine Komponente. „Digitale Infrastruktur bedeutet nicht einfach nur Breitbandausbau, sondern umfasst auch ein starkes Netzwerk von Rechenzentren, Co-Location- und Cloudinfrastrukturanbieter genauso wie Internet- und Hosting-Serviceprovider“, stellte Béla Waldhauser, Sprecher der unter dem Dach des Internetverbands eco gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland heute im Rahmen einer Diskussion mit Christoph Dammermann, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen und Wirtschaftsvertretern klar.
Aktuelle Studie belegt schlechte Rahmenbedingungen für Betreiber von Rechenzentren in Deutschland
„Betreiber digitaler Infrastrukturen bilden das eigentliche Rückgrat sämtlicher digitaler Wertschöpfungs- und Innovations-Ökosysteme. Die Politik muss ihre Innovations- und Wirkpotenziale genauso wie ihre Herausforderungen volkswirtschaftlich endlich stärker gewichten und in Politikkonzepte mit einbeziehen“, forderte Waldhauser weiter.
Bislang sind die politischen Rahmenbedingungen für Betreiber digitaler Infrastrukturen in Deutschland im internationalen Vergleich und auch im Vergleich zu ökonomisch weitaus weniger zukunftsträchtigen Industrien suboptimal. Fachkräftemangel, langwierige Genehmigungsverfahren und nicht zuletzt die hohen Stromkosten sind eindeutige Standortnachteile und eine Gefahr für den Digitalstandort Deutschland. Zu diesem Ergebnis kommt auch eine aktuelle im Auftrag der Allianz vom Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit angefertigte Studie.
Zukunftsfähiger Standort NRW durch gezielte Förderung digitaler Infrastrukturen
Das Land NRW hat die Potenziale sowie die damit verbundenen Herausforderungen der digitalen Transformation für die Zukunftsfähigkeit des Standorts erkannt und mit der Einrichtung eines Wirtschafts- und Digitalministeriums wichtige Weichen für die Bereiche eGovernment, IT-Sicherheit, Start-up Förderung, Breitbandinvestition auf Glasfaserbasis und digitale Bildung gestellt.
„Wir wollen die Digitalisierung am Standort NRW vor allem durch bessere Rahmenbedingungen für digitale Start-ups und Geschäftsmodelle vorantreiben. Dazu werden wir weiter bürokratische Hürden abbauen und bis 2025 flächendeckend Gigabitnetze errichten“, sagte Christoph Dammermann, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen.
Die Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen fordert in diesem Zusammenhang insbesondere auch eine strategische Stärkung der Rechenzentrumsbetreiber im Rahmen der geplanten NRW Digitalstrategie.
„Die Digitalstrategie der Landesregierung beschreibt, wie wir uns als digitaler Vorreiter in Deutschland positionieren wollen. Dabei sind die Betreiber digitaler Infrastrukturen starke Innovationstreiber und wichtige Partner, um unsere ambitionierten Ziele zu erreichen“, so Dammermann.
Weitere Informationen zur Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen in Deutschland gibt es online unter: www.digitale-infrastrukturen.net.