- 12. Mai ist internationaler Tag der Pflege
- Digitalisierung der Pflege fördern und Kommunen entlasten
- Mit Smart Service Power länger selbständig in den eigenen vier Wänden
Die Digitalisierung kann mit Smart Care Lösungen ein längeres Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen. „Die Digitalisierung bietet uns die Chance, den Pflegenotstand zu mindern und die Kommunen finanziell zu entlasten“, sagt Dr. Bettina Horster, Vorstand der VIVAI AG und Direktorin IoT im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. Digitale Assistenz-Systeme für Wohn- oder Pflege-Umgebungen erkennen Stürze, Abweichungen in Ernährungs- und Aktivitätsverhalten und erinnern an die Medikamenteneinnahme.
Doch deutsche Senioren profitieren bisher kaum von solchen Assistenz-Systemen, obwohl sie ihnen die Möglichkeit eröffnen, länger zu Hause wohnen zu bleiben. Viele Ältere können sich solche Systeme mit monatlichen Kosten von 100 bis 200 Euro schlichtweg ohne Hilfe nicht leisten. Kommunen und Pflegekassen fordert der eco Verband daher auf, entsprechende Lösungen finanziell zu unterstützen. „Entsprechende Subventionen würden nicht nur mehr Lebensqualität für die Betroffenen schaffen, sie rentieren sich auch, denn 75 Prozent aller Heimbewohner werden durch das Sozialamt unterstützt“, sagt Horster.
Tragfähige Geschäftsmodelle für die digitale Pflege
Ältere Menschen wollen sogar die Chancen der Digitalisierung nutzen, 89 Prozent sind sehr aufgeschlossen hinsichtlich digitaler Assistenzlösungen, die für mehr Autonomie im Alter sorgen, zeigt eine aktuelle Studie1. 73 Prozent der befragten Senioren seien dazu bereit, ihre Wohnung für ihre Pflegebedürfnisse umgestalten zu lassen, etwa über die Integration einer automatischen Sturzerkennung.
Ein System aus dem Bereich Active Assisted Living (AAL), das Pflegende bei ihrer Arbeit entlastet und dabei eine gute Pflegequalität gewährleistet, ist das Projekt Smart Service Power (SSP), an dem der eco Verband als Partner beteiligt ist. Dem Smart Service Power-Anbieterkonsortium gehören Unternehmen und Einrichtungen an, die das Feld für eine Digitalisierung der Pflege vorbereiten, auf der tragfähige Geschäftsmodelle aufsetzen können.
1 Bleja, Jelena; Uwe Großmann: Umfrageergebnisse zur Nutzung und Akzeptanz von assistierenden Techniken im Alter, März – Mai 2018; sowie dies.: Umfrageergebnisse zu Wohnen im Alter und Techniknutzung, Mai 2018. Für die beiden Studien im Auftrag des Instituts für die Digitalisierung von Arbeits- und Lebenswelten (IDiAL) wurden im Rahmen mehrerer Veranstaltungen in Dortmund (Seniorentag, „nordwärts“, „DortBunt“) 565 Personen nach deren Bereitschaft für Technik-Unterstützung im Alter befragt.
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