19.07.2017

Tipps für interkulturelle IT-Security

  • Kampagnen für maximale Security-Awareness individuell an andere Kulturen anpassen
  • Strategien für den Faktor Mensch erhöhen an weltweiten Standorten die IT-Sicherheit

Menschliches Verhalten kann an Firmenstandorten im In- und Ausland die IT-Sicherheit gefährden. Um mögliche Risiken zu entschärfen gilt es, überall ein hohes Bewusstsein für die Cybergefahren zu schaffen: Mitarbeiter sollten möglichst nirgendwo Anhänge in Mails unbekannter Absender öffnen oder sich per Social Engineering sensible Daten entlocken lassen. „Um die Mitarbeiter im Ausland zu sensibilisieren, kann ein anderes Vorgehen sinnvoll sein als in Deutschland“, sagt Angela Baudach, Mitarbeiterin im Bereich Cyber Security von DXC Technology. Sie empfiehlt, Mitarbeiter individuell und entsprechend ihres interkulturellen Kontextes einzubinden und zu schulen.

Mit internationalen Strategien zum Sicherheitsfaktor Mensch

„Nötig ist ein Gesamtkonzept und eine stetige Kommunikation, die das Awareness-Level nachhaltig hoch hält“, bestätigt Markus Schaffrin, Geschäftsbereichsleiter Mitgliederservice im eco – Verband der Internetwirtschaft e. V. „Denn mit Einzelmaßnahmen allein bleibt der Schutz oberflächlich.“ Mitarbeiter müssen sicher sein, wie sie sich im Regelbetrieb richtig verhalten und auch bei einem Sicherheitsvorfall professionell reagieren.

Es gibt dabei viele Möglichkeiten, die jeweilige Security-Strategie in unterschiedlichen Ländern an den jeweiligen interkulturellen Kontext anzupassen. In den USA etwa empfiehlt Baudach, persönliche Erfolge zu betonen – beispielsweise mittels eines Quiz, bei dem der Beste einen Preis gewinnt. In kollektivistisch geprägten Gesellschaften in Asien und Indien steht die Gruppe als Gesamtheit im Vordergrund und ist wichtiger als die Selbstverwirklichung des Einzelnen. Hier führen Gruppenaufgaben eher zum Ziel. Doch grade in diesen Ländern machen es Unterschiede in der Kommunikation schwer, die Erfolge zu messen, denn hier bejahen Mitarbeiter grundsätzlich alle Anfragen. Es fällt Menschen dieser Kulturen auch sehr schwer, einen Fehler zuzugeben. „Es braucht schon etwas Erfahrung um herauszuhören, wann ein Ja eigentlich ein Nein ist um zu planen, wo nachgesteuert werden sollte“, sagt Baudach.

IT-Security-Kette strategisch stärken

Streng hierarchisch organisiert seien hingegen Organisationen im Nahen Osten, beispielweise in den Arabischen Emiraten. „Hier wirken deutliche Ansagen des Chefs. Die Mitarbeiter werden sich an entsprechende Anweisungen höchstwahrscheinlich in der folgenden Zeit halten.“ Ergänzend zur persönlichen Ansprache empfiehlt sie regelmäßige E-Mails, Plakate und Give-Aways oder ein Web-basiertes Training mit Gamification-Ansätzen. „Diese Elemente müssen Unternehmen in eine umfassende Sicherheitsstrategie integrieren, die die Mitarbeiter einbindet und interkulturelle Unterschiede und Besonderheiten in der Kommunikation berücksichtigt“, fasst Baudach zusammen. „Das hält das Awareness-Level nachhaltig hoch und macht den Menschen vom Risiko- zum Sicherheitsfaktor der IT-Security.“

Mehr zum Thema interkulturelle IT-Security erfahren die Besucher der Internet Security Days 2017 am 28. und 29. September 2017. Neben Angela Baudach sprechen hier zahlreiche Experten zum Faktor Mensch in der IT-Security.

Weitere Informationen zur Agenda der ISD 2017 gibt es hier: https://isd.eco.de/agenda-2/agenda-2017/agenda-2017-donnerstag.html

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Markus Schaffrin
Kontaktperson